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Erfolgreich dank Dialogkultur – BDO gestaltet Hauptsitz neu


Digitalisierung ist nicht nur eine Frage der Technik. Das Wirtschaftsprüfungs-, Treuhand- und Beratungsunternehmen BDO rüstet sich mit dem Bezug des neuen Hauptsitzes an der Schiffbaustrasse für die Zukunft.

«Open Space», «flexible Arbeitszeiten» oder «Telearbeit». Das sind die Schlagworte, die man in diesen Tagen von der Direktion des grössten Treuhandunternehmens in der Schweiz des Öfteren hört. Das Unternehmen ist von diversen Räumlichkeiten in und um die Stadt Zürich an die Schiffbaustrasse 2 auf dem ehemaligen Escher-Wyss-Areal gezogen. BDO belegt dort als Ankermieter drei Stockwerke mit insgesamt 7340 Quadratmetern. Zusätzlich befinden sich die Cafeteria sowie alle Kundensitzungszimmer im obersten Stockwerk, welches zusammen mit einer Anwaltskanzlei betrieben wird. Was besonders auffällt: Es gibt nur wenige einzelne Büros. Das Konzept sieht einen grossen zusammenhängenden Raum - ein «Open Space» - vor. Die Mitarbeitenden sind durch Trennwände und Ablageflächen gerade so viel voneinander getrennt, wie es für das konzentrierte Arbeiten braucht.


Consulting 4.0

«Wir reagieren damit auf die Entwicklungen in unserem Beruf», sagt Andreas Wyss, Leiter Region Zürich-Ostschweiz und Standortleiter von BDO Zürich. Das Schlüsselwort heisst «Consulting 4.0». Nicht nur die Industrie wandelt sich aufgrund der Digitalisierung, sondern auch die Beratungsbranche. In grossen Unternehmen werden IT-Technologien zur Daten- und Risikoanalyse bereits in beachtlichem Masse eingesetzt. Damit können in Sekundenschnelle Auswertungen von Datenmengen vorgenommen werden, die bisher in diesem Umfang nicht möglich waren. Sie erlauben tiefergehende Schlussfolgerungen, Wirtschaftsprüfer werden zu Querdenkern und Problemlösern. «Unser Berufsbild beginnt sich zu wandeln», sagt Martin Nay, Leiter Wirtschaftsprüfung bei BDO. Für ihn ist klar, dass das Image des «Erbsenzählers», das der Branche teilweise noch anhaftet, verschwinden wird. «Unsere Leute werden sich vermehrt der qualitativ hochstehenden, fachübergreifenden Beratung widmen können.» Das erfordert mehr Sozialkompetenz, Dialogbereitschaft und ein tieferes Verständnis für die betreuten Unternehmen.


Interdisziplinäre Kooperation

Von den Erfahrungen der Grossen profitieren auch die KMU. Wer den Wissenstransfer sicherstellen kann, hat die Nase vorn. Das ist das Ziel von BDO mit ihrem traditionell breit gefächerten Kundenstamm, der nicht nur kleine, sondern auch mittlere und grössere Firmen sowie Banken umfasst. Dazu kommt: Beraterinnen und Berater müssen in einem sich immer schneller verändernden Umfeld auf immer komplexere Fragestellungen rascher und gezielter reagieren können. Zunehmende Regulierungen verkomplizieren gerade für die KMU die Unternehmensleitung. Den Überblick über alle Details der Administration, der Buchführung und der Geschäftsführung zu behalten, ist einzelnen Personen oft nicht mehr möglich. Transformationsprozesse werden immer anspruchsvoller. Die Bewältigung all dieser Herausforderungen bedingt Fachkenntnisse aus verschiedenen Bereichen. Treuhänder greifen dazu auf sogenannte Hyperspezialisten zurück und erarbeiten mit diesen individuelle Lösungen für ihre Kunden, wie Markus Helbling, Leiter Treuhand von BDO, in der «Schweizerischen Gewerbezeitung» kürzlich schrieb. Umso wichtiger ist dabei die interdisziplinäre Vernetzung und Nutzung von Synergien, mit welcher für alle Kundensegmente Gesamtlösungen ausgearbeitet und aus einer Hand angeboten werden können.


Dialogbereitschaft

Die Büroorganisation an der Schiffbaustrasse dient dieser Dialogkultur. «Mit dem Open-Space-konzept an unserem neuen Standort wollen wir den Wissensaustausch unter unseren Mitarbeitenden fördern», sagt Andreas Wyss. «Wir schaffen dazu mit unseren neuen Büroräumlichkeiten nicht nur die organisatorischen, sondern auch die atmosphärischen Voraussetzungen.» Zwischen den verschiedenen Produktbereichen wie Wirtschaftsprüfung, Financial Services, Treuhand, Steuer- und Rechtsberatung soll Durchlässigkeit herrschen. So können Erfahrungen und Lösungsansätze über alle Schranken hinweg besser miteinander geteilt werden. Zwischen die Arbeitsplätze gestellte gläserne Konferenzzimmer bieten die Möglichkeit zu spontanen Zusammenkünften. Die Digitalisierung ermöglicht aber auch neue Formen des Arbeitens. Die Nachfrage nach umfassender Beratung führt dazu, dass Prüfungs- und Treuhandunternehmen ihre physischen und virtuellen Arbeitsplätze flexibilisieren müssen. Beratung muss nicht nur effizient und individuell, sondern auch ständig verfügbar sein. Dazu werden die Berater von BDO mit moderner IT-Technologie ausgerüstet, die es ihnen erlaubt, jederzeit auch ausserhalb der Büroräumlichkeiten zu arbeiten. Telearbeit wird schrittweise zum Normalfall. Dass BDO ihren Hauptsitz mitten in Zürich platziert hat, ist übrigens nicht so selbstverständlich. Für Andreas Wyss ist es ein Bekenntnis zum Standort Zürich. Es bestehen an der Schiffbaustrasse 2 auch genügend Platzreserven für eine weitere Entwicklung von BDO. Sowohl in quantitativer wie auch in qualitativer Hinsicht.



PDF: Zürcher Wirtschaft, Januar 2018

Veröffentlicht am 22. Januar 2018 von Martin Arnold
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