Erste Schweizer Gesamtschau bringt neue Erkenntnisse für die Littering-Bekämpfung
Wie steht es um das Littering in der Schweiz? Erstmals liefert eine Studie eine Gesamtübersicht über die Littering-Situation. Die Auswertung zeigt: Auch wenn Gemeinden und Städte viel gegen Littering tun, entwickelt sich die Littering-Arbeit kaum weiter. Dies wollen das Schweizer Kompetenzzentrum gegen Littering IGSU und die Hochschule für Angewandte Psychologie FHNW mit einem neuen Forschungsprojekt ändern. Communicators begleitet das Projekt seit 2022 konzeptionell und kommunikativ.
Bisher sind Littering und die Littering-Bekämpfung sowohl national als auch international kaum wissenschaftlich erforscht. Das zeigte eine vor kurzem veröffentlichte Literaturstudie der IGSU und der Hochschule für Angewandte Psychologie FHNW. Nun haben IGSU und FHNW die erste Gesamtschau über die Littering-Situation in der Schweiz erarbeitet. Mittels Online-Umfrage und Interviews riefen sie den reichen Erfahrungsschatz von über 130 Expert*innen aus Gemeinden und Städten zu Littering ab. Die Ergebnisse zeigen zum Beispiel, dass am häufigsten in Picknick- und Freizeitzonen gelittert wird. Die Gründe für Littering liegen laut Expert:innen vor allem in der zunehmenden Nutzung des öffentlichen Raums und in Gruppendynamiken.
Um Littering entgegenzuwirken, engagieren sich die Städte und Gemeinden mit verschiedenen Massnahmen: Am häufigsten setzen sie Clean-Up-Days ein, stellen zusätzliche Abfallkübel auf oder führen in kürzeren Abständen Reinigungen durch. Diese Massnahmen reduzieren das Littering aus Sicht der Expert*innen zwar, aber systematische Messungen und Vergleiche der Wirksamkeit gibt es fast gar nicht. Die Littering-Arbeit entwickelt sich daher kaum weiter. Mit einer mehrjährigen Feldstudie möchte die IGSU nun herausfinden, welche Anti-Littering-Massnahmen in welcher Situation am besten wirken. Um dies wissenschaftlich zu begründen, sollen in verschiedenen Gemeinden Massnahmen getestet und mittels Vorher-Nachher-Massnahmen der gelitterten Abfälle verglichen werden.
Die Vorbereitungen für die Experimente im Feld laufen bereits, im Frühjahr 2025 beginnen die ersten Tests in den Gemeinden. Communicators begleitet das grossangelegte Forschungsprojekt seit 2022 und unterstützt die IGSU von der Ideenfindung über die Konzeption bis zur Begleitung der Literatur- und Expertenstudie sowie bei der Kommunikation und Medienarbeit. Mehr Infos dazu finden Sie hier.