Die Ende Januar publizierten «KMU Exportperspektiven 1/2022» zeigen, dass sich die Exportstimmung bei Schweizer KMU sehr schnell von der pandemiebedingten Krise erholt hat. Bereits in den letzten Monaten erreichten die Exportzahlen Werte des Boomjahres 2018. Die halbjährliche Umfrage von S-GE zeigt nun, dass für das erste Halbjahr 2022 sogar nochmals mit einer Steigerung gerechnet werden kann. Ein ähnliches Bild zeichnet das Credit Suisse Exportbarometer. Dieses bildet die ausländische Nachfrage nach Schweizer Produkten ab und liegt nach wie vor deutlich in der Wachstumszone.

 
Die wichtigsten Abnehmer bleiben die unmittelbaren Nachbarn der Schweiz, allen voran Deutschland, sowie die USA und China. Im Trend liegen aktuell aber auch die Golfregion, Russland und UK. Gebremst wird das Wachstum von der Pandemie und ihren Folgen. Gerade bei der Materialbeschaffung kann gemäss Einschätzung der Credit Suisse vor Mitte des laufenden Jahres nicht mit einer spürbaren Entspannung gerechnet werden. Im Bereich der Elektronik – namentlich bei Halbleitern (Chips) – dürfte die Lage sogar bis 2023 angespannt bleiben. Aber auch das ungelöste Verhältnis zu Europa beschäftigt die Unternehmen: 56% sorgen sich um ihren Zugang zum EU-Markt. Demgegenüber ist der Handelskonflikt zwischen den USA und China etwas in den Hintergrund getreten.